domingo, 21 de julio de 2013

Menstruation, Abfall… oder die Menstruationskappe


Por Ursula Kessler
Ich selbst befinde mich in der Menopause und bin somit bereits hinweg über das Thema Menstruation und ihre entsprechenden Unbequemlichkeiten und es geht mir gut damit. Obwohl ich selbst keine Regelblutungen mehr bekomme, interessiert mich dieses Thema dennoch in Bezug auf seine Zweckmäßigkeit. Ja, vielleicht weil ich Ratte bin... und uns das Praktische gefällt.
Nun gut, Scherze beiseite... Eines Tages bin ich einer jungen Frau begegnet, die in der Küche saß und die zu mir sagte: „Ich bin auf eine Sache aufmerksam geworden, die sich ‚Menstruationskappe‘ nennt und mit der sich Binden, Tampons und all diese Dinge umgehen lassen.“ „Ich benutze sie bereits – sagte sie – und es geht mir gut damit.“
Gut, wie es so oft der Fall ist… klingelten bei mir alle Alarmglocken in Bezug auf Vorurteile wie: „Das wird wohl eine weitere Erfindung der Industrie sein, sie wollen uns wieder etwas andrehen, das dann wieder nichts ist und so weiter…“
Aber die junge Frau sprach weiter über diese Sache und ich hörte aufmerksam zu. Sie sagte: „Also, das Ganze nennt sich Moon Cup. Es handelt sich um eine Menstruationskappe. Ein Behältnis, das während der Zeit der Menstruation in die Vagina eingeführt wird, um die Menstruationsblutung aufzufangen. Im Gegensatz zu den Tampons, die ebenfalls im Körperinneren angewendet werden, saugt die Menstruationskappe das Blut nicht auf; vielmehr ist es so, dass das Blut in der Kappe aufgefangen bleibt, bis diese wieder aus der Vagina entfernt wird; die Flüssigkeit wird dann entsorgt.“
Dann bin ich neugierig geworden und habe sie gefragt: „Und das funktioniert? Entweicht das Blut nicht? Tut es denn nicht weh? Und…?“


Und sie fuhr fort… „Es gibt auf dem Markt verschiedene Arten von Menstruationskappen. Ich benutze das gängigste Modell, nämlich eine Kappe in der Form einer Glocke aus Gummi (Latex) oder Silikon oder medizinischem Kunststoff. Und so stellt die Kappe eine Art Barriere dar, sie wird in die Vagina eingeführt, es handelt sich um ein sehr sanftes Material und sie lässt sich problemlos falten, indem man den unteren Teil (den Ring) ein wenig zusammendrückt, um die Kappe ohne Probleme in die Scheide einzuführen.
Sobald die Kappe in der Vagina richtig positioniert ist, fängt sie die Menstruationsblutung auf. Sie wird entfernt, indem man sie „abklemmt“, damit Luft eindringt, denn es baut sich durch den Ansaug-Effekt eine Art Vakuum auf; sie wird geleert, gewaschen und erneut eingesetzt. Sie ist nicht unbequem, da sie aus einem elastisch verformbaren Kunststoff erzeugt wird, der auch bei der Produktion von Saugern von Babyflaschen eingesetzt wird, der sie widerstandsfähig und formbar macht.

Und stellt dir mal vor – sagte sie – wenn man sie nach dem Gebrauch richtig aufbewahrt und sie keiner ultravioletten Strahlung aussetzt, dann hat sie eine Lebensdauer von 5 bis 10 Jahren. Wenn wir einmal an die Menge von Tampons und Binden denken, die im Laufe des „menstrualen“ Lebens benutzt werden, dann scheint die Menstruationskappe eine ziemlich günstige Alternative zu sein, nicht wahr?“

Eigentlich ist die Frage bereits beantwortet, aber wie viel kostet die Menstruationskappe? Sie ist bestimmt sehr teuer, nicht?


„Etwa 25 Euro sagte sie. Wenn man einmal berücksichtigt, wie viele Jahre man die Menstruationskappe verwenden kann und wie viel Tampons, Binden und so weiter kosten, dann ist dies wesentlich günstiger. Aber das ist nicht der einzige Vorteil, es wird nämlich praktisch kein Abfall erzeugt. Im Gegenteil, die Tampons und Binden, die für die weibliche Intimhygiene verwendet werden, enthalten diverse Stoffe, die – mal ganz abgesehen davon, dass sie giftig sind für die Frauen – sowohl in Bezug auf die Produktion, als auch in Bezug auf ihren Gebrach höchst umweltschädlich sind und nach einer einzigen Benutzung weggeworfen werden.“

Mit dieser Information begann ich ein wenig nachzuforschen und habe im Internet (Wikipedia) folgendes gefunden: 
Der Information des Museum of Menstruation and Women's Health zufolge, ist die Menstruationskappe in den USA seit den 30er Jahren in der industriellen Produktion, obwohl schon seit 1867 Vorläufer der heutigen Menstruationskappe im Umlauf waren. Das erste Patent – von L.J. Goddard – wurde im Jahr 1932 angemeldet. Danach folgte das von Leona Chamlers patentierte Modell, das in den USA entworfen wurde, unter dem Namen Tass-ette; die Idee bestand darin, die Kappe aus vulkanisiertem Kautschuk zu fertigen. In diesem Jahrzehnt war ein beträchtlicher Verkauf und Vertrieb der Menstruationskappe zu verzeichnen, worauf eine lange Stille zu diesem Thema folgte. In den Jahren 1935, 1937 und 1950 tauchten weitere Patente auf.
Im Jahr 1950, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, waren die Menstruationskappen in den USA bereits in Produktion gegangen, was im Jahr 1963 unterbrochen wurde, aufgrund mangelnder Rentabilität, dem Mangel an Latex und da sie keinen wirtschaftlichen Erfolg zeigten, was mit der Auffassung der Frauen zu tun hatte: Die Frauen waren der Ansicht, dass die Menstruationskappe zu groß sei, zu hart und zu schwer, einmal ganz abgesehen von der kulturellen Frage, die der Umgang mit den Genitalien und dem vaginalen Ausfluss implizierte
Dennoch werden die Menstruationskappen in den letzten Jahren aus alternativen Materialien gefertigt, wie beispielsweise aus medizinischem Silikon, aufgrund der möglichen Allergien, die durch den Gebraucht von Latex ausgelöst wurden. Es existieren zahlreiche Produktionsstätten für Menstruationskappen, was eine größere Freiheit bei der Auswahl der Modelle, der Größe, der Farben und der Preise mit sich bringt und folglich eine bessere Auswahlmöglichkeit für die Nutzerinnen bedeutet.
Was mich sehr überrascht, ist, dass die Menstruationskappe – obwohl sie eine ziemlich interessant Alternative darstellt, um das Menstruationsblut aufzufangen – weder weit verbreitet noch bekannt ist bei den Frauen, im Vergleich zu den Tampons und Binden. Klar, hauptsächlich, da kaum Werbung für diese Produkte gemacht wird. Ein Produkt, das eine so lange Lebensdauer hat, ist uninteressant. Was interessiert, sind Produkte der Einmalnutzung, die nach einer Anwendung weggeworfen werden, denn das ist Teil dieses Systems.
Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass die Kappe  – obwohl sie zahlreiche Vorteile bietet – nicht gefördert wird. Und noch mehr… Es ist nicht so einfach den Moon Cup zu erwerben: Entweder muss man ihn im Internet bestellen oder die Apotheken müssen ihn bestellen. Hier einige der Vorteile der Menstruationskappe:
  • Finanziell: Die Anschaffungskosten sind höher als bei den herkömmlichen Produkten, aber es handelt sich um eine einmalige Ausgabe, deren Investition sich bereits nach ein paar wenigen Monaten lohnt, denn die Kappe kann bei entsprechend richtiger Aufbewahrung bis zu 10 Jahre wiederverwendet werden.
  • Infektionen: Das Silikon ist unbelebt, ähnlich wie Glas und stellt keinen Nährboden für Keime dar. Es wurde über keine Fälle von Toxischem Schock-Syndrom berichtet, wie es bei den traditionellen Tampons der Fall ist. Die Menstruationskappen könnten ebenfalls dabei helfen, den durch den Gebrauch von Tampons erzeugten Problemen vorzubeugen, wie beispielsweise Candidiasis (Pilzinfektionen verursacht durch das warme und feuchte Milieu durch die Binden) sowie Blasenentzündungen (können verursacht werden, wenn Stuhlreste an der Binde das Bakterium E. coli in die Harnröhre oder in die Vagina befördern).
  • Bequemlichkeit: Die Kappe kann auch über Nacht angewendet werden. Sie kann während der gesamten Menstruation verwendet werden, unabhängig davon, wie stark die Monatsblutung ist, und sogar zu jedem anderen Zeitpunkt des Zyklus der Frau, einfach um sich an den Umgang mit ihr zu gewöhnen.
  • Umwelt: Die Menstruationskappe bedeutet weniger Abfall für die Umwelt.
Mögliche Nachteile:
  • Die Kappe ist wenig verbreitet und nicht einfach zu erwerben, weshalb auch Meinungen anderer Nutzerinnen schwer zu finden sind.
  • Es mag unangenehm sein, sie in öffentlichen Toiletten zu benutzen, die über kein Waschbecken oder Bidet im Toilettenraum verfügen. Aber normalerweise gibt es heutzutage an den meisten Orten Toilettenräume für körperbehinderte Personen, die immer über ein Waschbecken im selben Raum verfügen.
  • Am Ende der Monatsblutung muss die Kappe – abgesehen von ihrer gewöhnlichen Reinigung mit Wasser und Seife – in kochendem Wasser sterilisiert werden.
  • Zu Beginn kann es sein, dass der Gebrauch der  Kappe – wie auch der Tampons –etwas kompliziert erscheinen mag. Sie kann sich bewegen, wenn sie falsch positioniert ist. Wenn sie aber richtig angebracht ist, kann sie sich nur schwer bewegen. Vielmehr kann sie einen Effekt des Ansaugens erzeugen, der die Entnahme verhindert, wenn man nicht weiß, wie. Einfach einen Finger einführen, damit Luft eindringen kann, auf diese Weise wird das erzeugte Vakuum gelöst und man kann sie einfach entnehmen.
Da die Kappen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus verwendet werden können, hat die Frau die Möglichkeit, das Einführen und das Entnehmen außerhalb ihrer Monatsblutung zu üben, um sich daran zu gewöhnen. Die Menstruationskappen in der Form einer Glocke können die Monatsblutung ein bis zwei Tage vorziehen, aufgrund des Effektes des Ansaugens, der entsteht. Einige Frauen haben auch davon berichtet, dass die Menstruation aufgrund dieses Effektes kürzer dauert.
Die Kappen müssen weniger häufig als Tampons oder Binden gewechselt bzw. geleert werden. Ihr Fassungsvermögen beträgt 30ml, was ein Drittel des Blutvolumens darstellt, das die Frau bei jeder Menstruation durchschnittlich verliert. Daher können sie bis zu 12 Stunden am Stück in der Scheide gelassen werden, ohne entleert werden zu müssen.
Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.
Kappen in der Form einer Glocke
Kappen in der Form eines Diaphragma
Tampon
Die Kappe in der Form einer Glocke wird im unteren Teil der Vagina eingeführt. Im Laufe des Tages kann es sein, dass sie ein wenig tiefer in die Scheide rutscht, was völlig normal ist, aber sie ist nicht dazu entworfen, oberhalb des Gebärmutterhalses positioniert zu werden. Diese Kappen haben am Ende einen ‚Stiel‘, um die Entnahme zu erleichtern.
Die Kappe Instead: Sie wird auf dieselbe Weise wie ein Diaphragma eingeführt und benutzt. Sie wird über dem Gebärmutterhals angebracht und diese Position wird durch den Druck des Schambeins auch aufrecht erhalten. Zur Entnahme wird ein Finger am Rand ‚eingehakt‘ und die Kappe wird nach unten gezogen.

Ein Tampon muss bis in die Nähe des Gebärmutterhalses eingeführt werden; dies ist die bequemste Position und ermöglicht, dass er sich ausdehnt, und zwar in die Länge sowie in die Breite, in dem Maße, wie er das Menstruationsblut aufsaugt. Die Tampons haben eine Schnur, die aus der Vagina herausragt, um die Entnahme zu erleichtern.

Man geht davon aus, dass ca. 315 Millionen Frauen auf der ganzen Welt täglich Tampons oder Binden verwenden. Wenn eine Frau durchschnittlich 25 Tampons oder Binden pro Menstruationszyklus verwendet, dann bedeutet das, dass jedes Jahr um die 94.500.000.000 Tampons und Binden im Müll landen. Auch im Falle der sogenannten „organischen“ Binden – die aus natürlicher Baumwolle gefertigt werden und weder Bleichmittel noch chemische Zusätze enthalten – besteht das Problem des Abfalls weiterhin, denn sie werden ebenfalls nicht schnell abgebaut.
Nachdem ich all dies gelesen habe, kann ich sagen, dass die Menstruationskappe tatsächlich eine gesündere Form der Intimhygiene in der Zeit der Menstruation darstellt; sowohl für die Frau als auch für ihre Umwelt.

Referenzen
1.      Goddard, L.J. US Patent #1,891,761 (erschienen im Dezember 1932) (auf Englisch)
2.      Chalmers, Leona. US Patente 2,089,113 (erschienen im August 1937)
3.      Hagedorn, Arthur F. US Patente 1,996,242 (erschienen im April 1935)
4.      Chalmers, Leona. US Patente 2,534,900 (erschienen im Dezember 1950)
5.      Wysocki, Susan. Nuevas opciones en protección menstrual. Advance for Nurse Practicioners (auf Englisch) Abfrage: 4-06-2010
Weitere Links
  • Video zur Veranschaulichung der Anwendung der Menstruationskappe, mit Untertiteln auf Spanisch
    • http://www.instintomaternal.com/es/c/?iddoc=238

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